"Sterntaler" - Ein Erfahrungsbericht

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"Sterntaler" - Ein Erfahrungsbericht

Veröffentlicht am 10/12/2015

Dank der Aktion "Sterntaler" der Volksbank konnte bereits viel Gutes getan werden. Ein konkretes Projekt wurde mit den Spendengeldern der Initiative des vergangenen Jahres unterstützt: Vier Kindern konnte die Gelegenheit geboten werden, eine gezielte Psychotherapie zu beginnen. Hier ein Erfahrungsbericht von Frau Dr. Carli aus dem ANFASS-Zentrum in Trient. 

Die Vereinigung “Centro Abilitativo per l'Età Evolutiva - Il Paese di Oz” unterstützt schwer behinderte Kinder, die unter einem sozialen und gesundheitlichen Gesichtspunkt leider mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Wenn man über die Zukunft solcher Kinder nachdenkt und zu träumen wagt, wenn man ihren Lebensverlauf plant, reicht es nicht aus, angemessene Lösungen zu finden, damit sie sich so gut wie möglich bewegen/sprechen/spielen/atmen können. Die Herausforderung ist: „Wie können wir Marco helfen, sich in der Schule wohl zu fühlen? Wie können wir ihm beibringen, seine Bedürfnisse auszusprechen? Wie kann er sich am Geschehen seiner Umgebung aktiv beteiligt fühlen?“ Das therapeutische Team, die Familie, die Lehrpersonen und alle Menschen, die mit diesen Kindern in Verbindung stehen, sind dauerhaft bemüht, deren Potenzial und Grenzen umfassend zu berücksichtigen, um ihnen einen zufriedenstellenden Lebensverlauf zu gewährleisten. Aus diesem Grund werden nicht nur Fähigkeiten und Selbständigkeit der Kinder gefördert, stark berücksichtigt werden auch emotionale und Beziehungsaspekte, die von größter Wichtigkeit sind, wenn die Kinder ihre verschiedenen Möglichkeiten zum Ausdruck bringen und mit sich selbst und den anderen gut auskommen sollen.
Um dieses Ziel zu erreichen brauchen manche Kinder eine spezifische psychotherapeutische Hilfe: Glücklicherweise unterstützen kognitive und symbolische Fähigkeiten solcher Kinder eine auf Spiel und Sprache aufgebaute Therapie, die in der Lage ist, bestimmte  Schwierigkeiten aufzuheben, die sonst ihr Leben stärker belasten würden, als die Behinderung selbst.
    
Die der Vereinigung überreichte Geldspende wird vier Kindern große Hilfe leisten:
Maria soll akzeptieren, dass sie nicht gehen kann, doch soll sie daran glauben dürfen, dass ihr die Zukunft trotzdem glückliche Momente schenken wird, wie allen anderen Menschen auch.    
Federica leidet sehr darunter, dass sie ihre Mutter nicht mehr sehen kann und dies zehrt an ihren Energien. Sie soll lernen, ihre Kräfte einzusetzen, um ihren Weg zu gehen, auch wenn er ziemlich steil bergauf geht. Sicher wird es nie das Gleiche wie für andere sein, doch gibt es Menschen, die ihr dabei zur Seite stehen können und möchten.
Elisa wird versuchen damit fertig zu werden, dass ihre Eltern nicht ihre natürlichen Eltern sind, dass sie ihre wahren Eltern nie kennen lernen wird und dass sie nie wissen wird, warum sie nicht bei ihnen bleiben durfte.
Stefano muss lernen seine Emotionen zu beherrschen, sowohl die positiven als auch die negativen. Gefühlsausbrüche sollen ihn nicht mehr so erschrecken, er soll lernen sie anzunehmen, sie zu ordnen, ihnen eine Bedeutung zu geben, damit er den Ereignissen seines Lebens selbständiger und bewusster entgegentreten kann.
 
Für behinderte Kinder ist eine Therapie, in der sie Menschen begegnen, die sie begleiten und unterstützen, um Kraft zu finden ihr Leid zu tragen, eine höchst wertvolle Gelegenheit, einen Veränderungsprozess zu beginnen.

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